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Grünes Internet

Grünes Internet

Ein Gastbeitrag von
Dr. Tanja Kopp-Malek
Webdesign
Nicht nur Autofahren...

Nicht nur Autofahren, sondern auch netflixen, zoomen, googeln und emailen erzeugt CO2. Warum? Weil die Daten, die wir dabei permanent produzieren und konsumieren, von gigantischen Infrastrukturen (z.B. Rechenzentren, Telekommunikationsnetzwerke, Endgeräte) transportiert, gespeichert und verarbeitet werden. Die Herstellung, der Betrieb und die Nutzung dieser Infrastrukturen benötigten immens viel Ressourcen und Energie. Und wenn diese Energie aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, dann haben wir ein CO2-Problem. Und selbst wenn nicht, haben wir trotzdem ein Problem. Denn wir verbrauchen insgesamt zu viel Energie!
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Übersicht

Unser digitaler Lebensstil

Der Stromverbrauch unseres digitalen Lebensstils ist erstaunlich hoch: So verursachen die Herstellung und Nutzung von Endgeräten, die Übertragung von Daten über das Internet sowie der Betrieb von Rechenzentren allein in Deutschland pro Jahr und Person einen CO2-Fußabdruck von insgesamt 850 Kilogramm oder 0,85t. (vgl. https://blog.oeko.de/digitaler-co2-fussabdruck/).

Ist das viel? Beurteile selbst! Im Durchschnitt verbraucht jeder Bundesbürger pro Jahr 12t CO2, aber nur 2 Tonnen wären klimaverträglich! Der digitale Anteil am ökologischen Fußabdruck macht also bereits die Hälfte der empfohlenen Menge an Treibhausgasen aus. Tendenz steigend! Denn die Zahl der Menschen, die mit dem Internet verbunden sind, wächst kontinuierlich und in vielen Bereichen kommen wir scheinbar gar nicht mehr ohne digitale Geräte aus.

Deshalb stellt sich die dringende Frage, wie wir auch im digitalen Bereich Energie und Emissionen einsparen können? Ich zeige Dir 4 Stellschrauben, an denen Du ganz einfach zugunsten von mehr Klimaschutz drehen kannst:

 

Not always on

Frag Dich doch mal ganz grundsätzlich, wieviel digitale Vernetzung Du wirklich benötigst, um ein glückliches Leben zu führen? Oftmals ist weniger mehr als Du denkst!

 

Grünes Internet

Reduce, Reuse, Repair, Recyle

Einen enorm hohen Anteil an der CO2-Bilanz unseres digitalen Lebensstiles hat die Rohstoffgewinnung für und die Herstellung von Laptop, Smartphone und Co. Nutze Deine Geräte deshalb solange wie möglich, kaufe gebrauchte, fair produzierte Geräte und lass sie reparieren bevor Du Sie einfach wegschmeißt. Verschenke oder spende alte, gebrauchsfähige Geräte und schließlich recycle defekte Geräte ordnungsgemäß. Damit machst Du einen großen Unterschied!

 

Großputz in der Cloud

Vermutlich nutzt auch Du Cloud-Dienste wie Dropbox, Gougle Drive oder Microsoft OneDrive. Wenn das so ist, dann speicherst Du Daten (z.B. Bild- und Videodateien, Emails etc.) auf einem entfernten Server. Dabei werden die Daten von Deinem Gerät über das Internet auf den Server eines Cloud-Anbieters hochgeladen und ggf. mit anderen geteilt. Das Speichern und Bereitstellen Deiner Daten ist energieintensiv.

Wenn Du also zukünftig die Cloud nutzt, dann denke ganz bewusst daran Deine E-Mail-Postfächer, Spam-Folder und Papierkörbe auszumisten, sodass die ganzen alten Emails endgültig gelöscht sind. Entferne veraltete Videos, unzählige Duplikate von ein und demselben Motiv, alte Präsentationen oder sonstige überflüssige Dateien. Denn jede Datei, die in der Cloud gespeichert wird, verbraucht Energie. Und wo wir schon beim Thema sind, check doch auch mal auf Deinem Handy Deine Apps, Bilder und Videos. Welche brauchst Du wirklich? Alles andere löschen! Denn jeder eingesparte Bit zahlt sich positiv im Energie- und Ressourcenverbrauch aus.

 

Nachhaltig webdesignen

Auch im Webdesign gilt die Faustregel: Je schwerer die Seite ist, je mehr Daten beim Aufruf einer Website übertragen werden, desto mehr Energie wird im Rechenzentrum, in den Telekommunikationsnetzen und auf den Endgeräten verbraucht. Stellt sich also die Frage, wie kannst Du die den Datentransfer und damit den Energieverbrauch verringern?

Die Menge der übertragenen Daten wird im Wesentlichen durch drei Dinge bestimmt: Erstens die Größe jeder Seite. Große Datentreiber sind beispielsweise Bilder und Videos. Klar, Bilder sind extrem wichtig um einen nachhaltigen visuellen Eindruck zu hinterlassen. Nur achte darauf, dass Du sie so sparsam wie möglich in effizienten Formaten verwendest. Das übertragene Datenvolumen ist zweitens von der Anzahl der Personen, die die Website besuchen, abhängig. Und drittens von der Anzahl der Seiten, die jede Person auf ihrem Weg durch Deine Website besucht. Bei beiden Aspekten spielt die User Journey eine entscheidende Rolle. Gestalte Deine Website so, dass sie den richtigen Interessenten schnell ans Ziel führt. Das ist sowohl für die Umwelt als auch für das Nutzererlebnis und damit für Dein Business ein großer Gewinn.

Last but not least nutze grünes Hosting. Also prüfe, ob die Rechenzentren Deines Hosting-Anbieters auf erneuerbaren Energien laufen (mehr dazu unter www.kerstinsommer.at).

Natürlich gibt es noch viel viel mehr, was Du tun kannst. Nicht nur im Webdesign, sondern insgesamt im Bereich nachhaltige Digitalisierung. Nur irgendwo sollten wir endlich mal anfangen. Denn auch kleine Aktionen machen einen großen Unterschied.

 

Ein Gastbeitrag von
Dr. Tanja Kopp-Malek
Webdesign
Ich bin seit 2015 selbstständige Webdesignerin. Ich arbeite vor allem mit ExistenzgründerInnen, Selbstständigen und KleinunternehmerInnen aus Hamburg und Umgebung zusammen, wofür ich sehr dankbar bin. Warum? Weil ich immer wieder erlebe, mit wieviel Leidenschaft, Herzblut und Überzeugung Du Deine Arbeit meisterst.
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